Warten auf das Warten

Bereits mitten in der Nacht stellen sich die ersten Menschen vor der Ausländerbehörde in Frankfurt a.M. an. Eine andere Möglichkeit bleibt ihnen kaum. Online-Termine werden nicht vergeben, telefonisch sind die Beamten nur schwer zu erreichen.

Ungeachtet der Witterungsbedingungen verharren die Ausländer so stundenlang vor den verschlossenen Toren der Behörde. Sie nehmen Schlafsäcke und Isomatten mit, lesen, spielen mit dem Handy – versuchen alles, um das Warten ertragbarer zu gestalten. Doch die Zeit scheint nicht fortschreiten zu wollen.

Um 8 Uhr öffnen sich dann die Glastüren der Behörde. Die bewaffneten Security Mitarbeiter verteilen Wartemarken. Rund 20 Ausländer haben Glück und bekommen eine Nummer. Für sie kann das eigentliche Warten endlich beginnen. Ob sie jedoch mit ihren Anliegen erfolgreich sein werden, wissen sie nicht. Alle anderen müssen in der nächsten Nacht wiederkommen.

Diese atmosphärische Dokumentation lässt die Hoffnung, Enttäuschung und Demütigung, die das Warten mit sich bringt, erfahrbar werden.